Was haben die Wichtel und der Nikolaus gemeinsam?
Mütze, Kinderfreundlichkeit und das streuen von Geschenken, sowie Essengaben verbinden den Nikolaus und die Wichtel miteinander. Doch wer sind die Wichtel eigentlich? Der Brauch der Wichtel (Tomte) ist in den letzten Jahren aus Skandinavien in viele Häuser bei uns eingezogen, um den Kindern die Zeit vor Weihnachten zu versüßen. Um Fröhlichkeit über Nacht ins Haus zu bringen werden Wichteltüren am 1. Dezember aufgestellt, kleine Briefchen geschrieben, Plätzchen verteilt, Aufgaben gelöst oder kleine Geschenke verteilt. So symbolisieren die Wichtel wie auch der Heilige Nikolaus in der adventlichen Vorbereitungszeit die Großzügigkeit und das Miteinander. Neben der Vorbereitung auf die Wintersonnenwende – auf dessen Zeit im 4. Jhd. das christliche Weihnachtsfest gelegt wurde - bereitet der Wichtel damit Vorgeschmack auf den Himmel und das anbrechende Reich Gottes das mit Jesu Geburt auf Erden mitten in der Nacht beginnt, der als Erwachsener Kinder in die Mitte gestellt hat, Armen geholfen, Kranke geheilt und den Menschen Hoffnung geschenkt hat.
Das Aussehen der Wichtel wird geprägt von einer spitz zulaufenden Mütze, die zudem etwas Schräges kennzeichnen, dass etwas von ihrem Witz und ihrer Fröhlichkeit erzählen soll. Ihr Ursprung könnte in einer Phrygische Mütze (700 v. Chr.) zu sehen sein, die z.B. auch im 6.Jhd nach Christus als Herkunftszeichen der Weisen - später Heilige Drei Könige – aus dem Gebiete Kleinasiens auf einem Mosaik in Ravenna zu sehen ist und die der Heilige Nikolaus erhielt, als er im 19. Jhd. die Zeichen des Bischofes verlor, in Amerika zu Santa Claus wurde, jedoch die spitz zulaufende Mütze als letztes Zeichen seiner Herkunft und des priesterlichen Standes behielt. Dabei wurde der moderne Tomte (Wichtel) von der Künstlerin Jenny Nyström gezeichnet, die sich dabei tatsächlich vom Nikolaus inspirieren ließ. Aus dieser Mützenform entwickelte sich später übrigens auch die Narrenkappen im Rheinland.
Mehr und mehr ersetzt oder ergänzt in Deutschland die Tradition des Hauswichtel auch den Adventskalender (1902-1908 – erste Drucke), dessen Geschichte 1838 mit der Entwicklung eines Kerzenkranzes zur Sichtbarmachung der Adventssonntage und Wochentage vor Weihnachten mit Johannes Wichern (evg.) im Rauen Haus in Hamburg begann.
In Schweden endet der Brauch des Wichtels am 24. Dezember. Es ist der Tag des „Julklapp“, indem durch ein offenes Fenster Geschenke anonym hereingeworfen werden in der Nacht. Es lässt Anklänge an das Wurf und Streubrauchtum rund um den Nikolaus erkennen, dass sich auf die griechische Legende des Jungfrauenwunders bezieht. Denn bis ins 16. Jhd gab es für Kinder traditionell nur Geschenke am Tag des Nikolauses oder verschiedener anderer Heiligen Feste im Advent – nicht jedoch an Weihnachten.
Ob Nikolaus – als Apostel Jesu, als auch andere Bräuche rund um ihn, sowie religiöse Ausdrucksformen wie z.B. der Adventskalender oder spirituell ausgerichtete Formen wie die Wichtel uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten, dass wird sich zeigen. Klar ist, dass auch der Nikolaus ein toller Typ ist, dessen Feier weit verbreitet ist. Mehr zum Nikolaus findet man hier: Nikolaus von Myra